Ankunft in Krakau – Zwischen Vorfreude und Bangen
Der Flug über Frankreich nach Krakau war ruhig, fast unwirklich. Während die Lichter der Stadt unter mir verschwammen, dachte ich an das, was vor mir liegt: eine Reise zu meinen Eltern und Verwandten in die Ukraine, nur wenige Kilometer von der aktiven Frontlinie entfernt. Es ist kein fröhlicher Anlass, der mich dorthin führt. Es ist die Pflicht, die Liebe, die Sorge. Und doch, trotz allem, gibt es diese leise, zähe Vorfreude, sie endlich wiederzusehen, ihre Stimmen zu hören, ihre Hände zu halten.
Krakau empfing mich mit kaltem Wind und einer Stille, die schwerer wirkte als sonst. Die Stadt, sonst so lebendig, fühlte sich heute wie ein Zwischenstopp zwischen zwei Welten an. Eine Welt, in der ich sicher bin, in der ich atme, lebe, arbeite. Und eine andere, in der meine Familie ausharrt, in der jeder Tag ein kleines Wunder ist.
Ich weiß, was mich erwartet: die Sorge in den Augen meiner Mutter, die versucht, stark zu bleiben; die Geschichten meiner Verwandten, die von Verlust und Hoffnung erzählen; die leisen Momente, in denen wir uns an die Vergangenheit klammern, als wäre sie ein Anker. Es wird nicht einfach sein. Vielleicht wird es sogar wehtun. Aber ich bin hier, weil sie mir wichtig sind. Weil Familie mehr ist als alles andere.
Morgen geht es weiter. Weiter in Richtung Grenze, weiter in Richtung eines Landes, das kämpft, das leidet, das aber auch liebt und hofft. Ich nehme all meinen Mut zusammen für sie. Für die Umarmungen, die Tränen, die gemeins***n Stunden, die uns niemand nehmen kann. Bis bald, ihr Lieben. Ich komme.
